Informationelle Selbstbestimmung
durch Datenfilterung und -maskierung
Im Rahmen des digitalen Wandels werden immer mehr Daten durch IT-Anwendungen erhoben, analysiert, veredelt und ausgetauscht. Gerade der Austausch von Daten stellt Unternehmen vor große Hürden, wenn zum Beispiel Daten von Kunden erhoben oder Geschäftspartner weitergegeben werden. Auf der einen Seite müssen gesetzliche Vorgaben erfüllt werden, beispielsweise Anforderungen aus der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wie informationelle Selbstbestimmung. Auf der anderen Seite stellt ein Datenaustausch mit Geschäftspartnern stets ein Risiko dar, sobald dieser sensible, personenbezogene oder geschäftskritische Daten beinhaltet. Auf einen Austausch zu verzichten mindert jedoch die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Sich unkontrolliert zu öffnen birgt Gefahren. Die Herausforderung ist es einen Mittelweg bei der Datenweitergabe zu beschreiten. Dabei können Daten vor der Weitergabe gemäß gesetzlichen Vorgaben und betrieblichen Bestimmungen gefiltert oder maskiert werden.
MYDATA Control Technologies ist eine technische Umsetzung von Datensouveränität, welche einen wesentlichen Baustein zur informationellen Selbstbestimmung darstellt. Es basiert auf dem am Fraunhofer IESE entwickelten IND2UCE-Framework für Datennutzungskontrolle. MYDATA Control Technologies setzt Datensouveränität durch einen Eingriff in sicherheitsrelevante Datenflüsse um. Dadurch wird eine feingranulare Maskierung und Filterung von Datenflüssen an Schnittstellen (APIs) ermöglicht, um diese beispielsweise zu anonymisieren. Im Vergleich zu klassischen Zugriffskontrollsystemen kann MYDATA Control Technologies partielle Filterung und Maskierung der Daten, kontext- und situationsbedingte Restriktionen sowie Einschränkungen beim Verwendungszweck erzwingen. Die Einhaltung der Datensouveränität durch Veränderung von Datenflüssen wird dabei durch ein Regelwerk gesteuert. Eine zentrale Verwaltungsoberfläche bietet unter anderem einen Editor zur Erstellung und Anpassung von Regeln zur Laufzeit. Die Möglichkeit Datennutzungsregeln jederzeit flexibel anpassen zu können gewährleistet eine hohe Wartbarkeit und vermeidet unnötige Komplexität in der technischen Integration.
Kernfunktionalitäten
MYDATA Control Technologies besteht aus drei Kernaspekten:
Durchsetzung (Enforcement), Sicherheitsrichtlinien (Policies), und Management.
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MYDATA Control Technologies Enforcement: Für die Durchsetzung von Nutzungsregeln bietet MYDATA Control Technologies Kontrollpunkte an, welche einfach in Zielsysteme integriert werden können. Diese können an Datenschnittstellen Informationen filtern und maskieren. Zusätzlich bietet MYDATA Control Technologies die Möglichkeit, Aktionen mittels weiterer Komponenten auszuführen, wie beispielsweise eine Benachrichtigung per E-Mail. Die Funktionalität der Kontrollpunkte und Aktionsausführungen kann mittels Plugins erweitert werden.
- MYDATA Control Technologies Policies:
Zur Laufzeit können neue Regeln zur Datennutzung verfasst werden. Dabei können unter anderem zeit- und häufigkeitsbasierte Nutzungen („Daten dürfen innerhalb eines Tages nur 5 Mal verwendet werden“), situationsbasierte Nutzungen („Sensible Daten dürfen auf Dienstreisen nicht eingesehen werden“) und maskierte Nutzungen („Für den PSD2-Dienstleister werden die mittleren 12 Stellen der IBAN durch ein X ersetzt“) eingestellt werden.
- MYDATA Control Technologies Management: MYDATA Control Technologies vereint die Verwaltung der Datensouveränitätsanforderungen und technischen Komponenten in einer zentralen Verwaltungsoberfläche.
Kernvorteile
- Zentrale Services für die Verwaltung und Steuerung von Datenflüssen zur Laufzeit
- Erweiterungsmöglichkeiten durch Plugin-Konzept
- Uniformität bei der Umsetzung von Datensouveränität
- Einfache Integration in bestehende Systeme
- Flexibles Regelwerk zur Abbildung von Datensouveränitätsanforderungen
- Kontext- und situationsbedingte Restriktionen